Bei einer Wurzelbehandlung wird das Innere des Zahnes, das Endodont, behandelt. Das hierin befindliche Weichgewebe wird als Pulpa bezeichnet.
Eine Wurzelbehandlung wird notwendig, wenn die Pulpa entzündet oder infiziert ist. Als Ursachekommen tiefe Karies, Trauma, Haarrisse oder sehr häufig auch eine fehlgeschlagene Vorbehandlung in Frage.
Mögliche Symptome sind:
- Heiß- und Kältempfindlichkeit
- Aufbiss- oder Klopfschmerz
- eine dunkle Zahnverfärbung
- Schwellung oder Druckschmerz im Bereich des Zahnfleisches
Mit der herkömmlichen Technik wird meist nur ein Teil des Hauptwurzelkanals behandelt. Sehr häufig werden Nebenkanäle übersehen. Die Folge ist, dass bereits nach kurzer Zeit Bakterien das Wurzelkanalsystem besiedeln und es zu einer erneuten Infektion kommt.
Im Rahmen der modernen Wurzelbehandlung wird das Wurzelkanalsystem unter Zuhilfenahme optischer Vergrößerungsmöglichkeiten perfekt aufbereitet, gereinigt und mit Spüllösungen, die durch Ultraschall aktiviert werden, desinfiziert. Dabei kommen Instrumente zum Einsatz, die teilweise nur 0,06 mm fein sind. Das entzündlich veränderte Gewebe, Bakterien und toxische Substanzen werden dadurch entfernt. Abschließend wird das Wurzelkanalsystem mit einer aufwändigen Technik gefüllt – mit dem Ziel, keine Hohlräume mehr zu belassen. So ist es möglich, einen Zahn ein Leben lang zu erhalten, der andernfalls entfernt werden müsste.
Nach einer erfolgreichen endodontologischen Behandlung könne sogar Zähne, die paragingival (= auf Höhe des Zahnfleisches) abgebrochen oder defekt sind, wieder mit einem speziellen Glasfaserstift-System adhäsiv aufgebaut werden. Danach können diese Zähne überkront werden und sind ästhetisch, wie auch funktionell widerhergestellt.